Spital Muri schreibt weniger Verlust als budgetiert
Im Geschäftsjahr 2019 konnte das Grossprojekt Spitalerweiterung nach sechs Jahren Bauzeit erfolgreich abgeschlossen werden. Die Patientenzahlen haben gegenüber dem Vorjahr um 9,45 % zugenommen. Das budgetierte Defizit von TCHF -2493 konnte um TCHF 893 unterschritten werden.
Lagebericht
Folgende baulichen Massnahmen fanden ihren Abschluss im Jahr 2019:
- Abschluss Spitalerweiterung
- Inbetriebnahmen OP 2 und 3
- Inbetriebnahme umgebaute Tagesklinik
- Neue, erweiterte Dialysestation im 3. Stock im Haus 6 (Inbetriebnahme am 17.2.2020)
- Umzug der Abteilungen Direktion und Personal vom Haus 6 ins Haus 2
- Umzug der Abteilungen Finanzen, Patientenabrechnung,
Controlling und Rechnungswesen vom 3. in den 1. Stock im Haus 6 - Renovation Liegenschaft Spitalstrasse 33 als Vorbereitung
für den Betrieb der Kindertagesstätte Wichtelburg
Leistungen
Im Jahr 2019 wurden 7578 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Dies entspricht einer Abnahme von 178 Patientinnen und Patienten gegenüber dem Vorjahr. Der Case-Mix-Index hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen von 0,838 auf 0,845. Im ambulanten Bereich konnte gegenüber dem Vorjahr wiederum eine Umsatzsteigerung von TCHF 2959 (+12,1 %) erzielt werden.
Erfolgsrechnung
Das Spital Muri erzielte im Jahr 2019 ein negatives Unternehmensergebnis von CHF -1,59 Mio. Der Gesamtertrag belief sich auf CHF 102,6 Mio. (Vorjahr CHF 99,8 Mio.).
Der durchschnittliche Personalbestand wurde gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Stellen auf neu 534 Vollzeitäquivalente erhöht (exkl. 77 Mitarbeitende in Ausbildung). Die Personalkosten betrugen total CHF 67,6 Mio. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) betrug CHF 6,8 Mio., was einer Marge von 6,59 % (Vorjahr 7,24 %) entspricht.
2019 CHF |
2018 CHF |
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Stationärer Patientenertrag | 68 437 113 | 68 999 345 | ||
Ambulanter Patientenertrag | 27 221 396 | 24 261 756 | ||
Anderer betrieblicher Ertrag | 6 998 981 | 6 561 729 | ||
Betriebsertrag | 102 657 489 | 99 789 831 | ||
Materialaufwand / Medizinischer Bedarf | -17 318 126 | -17 401 889 | ||
Personalaufwand | -67 634 836 | -63 292 186 | ||
Anderer betrieblicher Aufwand | -10 941 535 | -11 870 086 | ||
Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) | 6 762 996 | 7 225 670 | ||
Abschreibungen auf Sachanlagen | -7 119 158 | -6 706 461 | ||
Abschreibungen immateriellen Anlagen | -809 984 | -826 150 | ||
Betriebsergebnis vor Zinsen (EBIT) | -1 166 151 | -306 941 | ||
Finanzertrag | 19 572 | 1 405 | ||
Finanzaufwand | -363 846 | -352 024 | ||
Finanzergebnis | -344 274 | -350 618 | ||
Ordentliches Ergebnis | -1 510 425 | -657 560 | ||
Betriebsfremde Liegenschaften: Ertrag | 5 534 | 33 205 | ||
Betriebsfremde Liegenschaften: Aufwand | -66 165 | -4 400 | ||
Betriebsfremde Liegenschaften: Abschreibungen | -25 574 | -25 574 | ||
Betriebsfremdes Ergebnis | 86 205 | 3 231 | ||
Jahresergebnis | -1 596 630 | -654 329 | ||
Generell gilt: Da keine Kommastellen ausgewiesen werden,
sind minimale Rundungsdifferenzen möglich.
Bilanz per 31. Dezember 2019
Das Umlaufvermögen reduzierte sich im Jahr 2019 um CHF 1,2 Mio., das Anlagevermögen blieb unverändert. Im gleichen Zeitraum nahm das Fremdkapital um CHF 0,5 Mio. zu. Das verzinsliche Fremdkapital blieb gegenüber dem Vorjahr mit CHF 42 Mio. konstant.
Die Eigenkapitalquote betrug per 31. Dezember 2019 56,5 % (Vorjahr 57,3 %).
2019 CHF |
2018 CHF |
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Aktiven | ||||
Umlaufvermögen | 18 288 186 | 19 472 604 | ||
Anlagevermögen | 94 933 804 | 94 867 148 | ||
Total Aktiven | 113 221 990 | 114 339 752 | ||
Passiven | ||||
Kurzfristiges Fremdkapital | 17 288 887 | 6 810 020 | ||
Langfristiges Fremdkapital | 32 000 000 | 42 000 000 | ||
Eigenkapital | 63 933 103 | 65 529 733 | ||
Total Passiven | 113 221 990 | 114 339 752 |
Generell gilt: Da keine Kommastellen ausgewiesen werden,
sind minimale Rundungsdifferenzen möglich.
Stationäre Austritte
2019 | 2018 | |||
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Patienten | 6998 | 7145 | ||
Säuglinge | 580 | 611 | ||
Total | 7578 | 7756 | ||
Durchschnitt Aufenthaltsdauer | 4.3 | 4.3 |
Behandelte Patientinnen und Patienten
2019 | 2018 | |||
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Stationär (inkl. Säuglinge) | 7578 | 7756 | ||
Ambulant | 48 556 | 43 527 | ||
Total | 56 134 | 51 283 |
Rechnungsergebnis
2019 CHF |
2018 CHF |
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Aufwand | 104 279 225 | 100 478 770 | ||
Ertrag | 102 682 595 | 99 824 441 | ||
Ergebnis | -1 596 630 | -654 329 |
Entwicklung ambulanter Ertrag
2019 CHF |
2018 CHF |
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Ambulanter Ertrag | 27 221 396 | 24 261 756 |
Kommentar zur Jahresrechnung
Rechnungslegung
Die Jahresrechnung der Stiftung Spital Muri wird gemäss den Fachempfehlungen Swiss GAAP FER erstellt und entspricht dadurch dem Grundsatz von «true and fair view». Gleichgültig wurde die vorliegende Jahresrechnung in Übereinstimmungen mit den Vorschriften über die kaufmännische Buchführung des Schweizerischen Obligationenrechts erstellt.
Durchführung einer Risikobeurteilung
Die Stiftung Spital Muri verfügt über ein Risikomanagement. Die systematisch erfassten, analysierten und priorisierten Risiken sowie die daraus resultierenden Massnahmen und Kontrollen werden vom Stiftungsrat jährlich neu beurteilt.
Umfeld
Im Jahr 2019 wurde Giordana Huonder als zusätzliches Mitglied in den Stiftungsrat gewählt. Es gab im Stiftungsrat sowie in der Spitalleitung keine weiteren personellen Mutationen. Per 1. Januar 2019 erfolgten für die Chefärzte und Leitenden Ärzte die Umstellung von variablen Honoraren zu einem Honorar-Fixum sowie das Insourcing der Reinigung.
Das Bauprojekt Spitalerweiterung konnte im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Die Tagesklinik sowie die Operationssäle 2 und 3 konnten dem Betrieb übergeben werden. Für den zukünftigen Betrieb als Kindertagesstätte wurde das Gebäude Spitalstrasse 33 renoviert. Im 3. Stock vom Haus 6 starteten die Umbauarbeiten für die neue Dialysestation.
Die Spitalliste 2020 wurde vom Kanton Aargau verabschiedet und publiziert. Die Vorgaben AVOS («ambulant vor stationär») wurden im Jahr 2019 – mit der Konsequenz einer Reduktion des Ertrages bei gleicher Leistung – vollständig umgesetzt. Die Akutgeriatrie hat im Mai 2019 ihren Betrieb aufgenommen. Mit dem Kantonsspital Baden AG fand eine detaillierte Analyse von möglichen Kooperationsfeldern statt. Die Strategie 2020 – 2023 wurde verabschiedet und allen Mitarbeitenden kommuniziert.