Jahresbericht 2020

Kommentar: Finanzabschluss 2020
und der Einfluss von Corona

Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen von COVID-19. Die Pandemie bestimmte ab März 2020 unser Tagesgeschäft massiv. Dadurch rückten die eingeleiteten Sparbemühungen der Spitalleitung beinahe in den Hintergrund. Im Monat März 2020 wurde die Station 2.2 geschlossen, um die Bettenauslastung zu steigern. Der damit verbundene und angestrebte Personalabbau von rund 19 Vollzeitstellen wurde im Laufe des Jahres über natürliche Fluktuationen vollzogen.
Das budgetierte Defizit von MCHF 4.8 wurde um MCHF 4.2 unterschritten, sodass das Spital Muri schliesslich lediglich einen Verlust von MCHF 0.6 erzielte.

Lagebericht

Folgende wichtige Veränderungen wurden im 2020 vollzogen:

  • Inbetriebnahme Dialysestation im Haus 6 (3. Stock)
  • Inbetriebnahme Hausärztliche Notfallpraxis und Corona-Station im 2. Stock des Hauses 2 (ehemals Station 2.2)
  • Start Brustzentrum in Kooperation mit dem KSB
  • Erweiterung Akutgeriatrie auf 12 Betten
  • Ausbau Beatmungsplätze auf der IPS von 3 auf 4 Plätze
  • Anbindung zusätzlicher Belegärzte (Dr. Schreiber, Dr. Ziegler, Dr. Sieverding, Dr. Falkensammer)
  • Anstellung Frau Dr. Bachofer (Fusschirurgie)
  • Umsetzung Spitalliste 2020 – 2023
  • Umsetzung EPD (Elektronisches Patientendossier)

Leistungen

Im Jahr 2020 wurden 7249 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Dies entspricht einer Abnahme von 329 Patientinnen und Patienten oder 4.34 % gegenüber dem Vorjahr. Das totale Kostengewicht (Fallschwere) stieg im gleichen Zeitraum um 1.40 % (Basis Fallgewichtsversion 9.0).

Im ambulanten Bereich musste gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzrückgang von TCHF 430 (-1.58 %) verzeichnet werden.

Erfolgsrechnung

Die Stiftung Spital Muri erzielte im Jahr 2020 ein negatives Unternehmensergebnis von CHF -0.64 Mio. Der Gesamtertrag belief sich auf CHF 102.6 Mio. (Vorjahr CHF 102.7 Mio.)
Gegenüber dem Budget 2020 ist der Verlust massiv tiefer ausgefallen. So konnte das Budget trotz den rund 480 ausbleibenden stationären Fällen durch akutgeriatrische Fälle und die schweren COVID-Fälle im Jahr 2020 kompensiert werden. In diesem hervorragenden Abschluss ist zudem auch eine COVID-Prämie von rund CHF 500’000 für die Mitarbeitenden des Spitals enthalten. Ohne diese nicht budgetierte Prämie hätte das Spital Muri beinahe eine schwarze Null erzielt.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) betrug CHF 7.5 Mio., was einer Marge von 7.33 % (Vorjahr 6.59 %) entspricht. Die Zusatzkosten wegen der Pandemie betragen rund MCHF 1.9. Von diesen Kosten wurde die Rückerstattung der Kurzarbeit von MCHF 0.54 abgezogen. Im Jahresabschluss ist eine allfällige Kostenbeteiligung an den Zusatzkosten von Bund/Kanton nicht berücksichtigt.

Wegen COVID-19 konnten viele Projekte und Unterhaltsarbeiten nicht durchgeführt werden. Deshalb wurde das Budget im übrigen Betriebsaufwand um über MCHF 2 unterschritten. Zudem wurden im abgelaufenen Jahr rund 30 Stellen abgebaut. Dank den Sparmassnahmen konnten in einem schwierigen Umfeld die Budgetvorgaben übertroffen werden.

Erfolgsrechnung nach Swiss GAAP FER

31.12.2020
CHF
31.12.2019
CHF
Stationärer Patientenertrag 69 985 354 68 437 113
Ambulanter Patientenertrag 26 791 480 27 221 396
Anderer betrieblicher Ertrag 5 835 048 6 998 981
Betriebsertrag 102 611 881 102 657 489
Materialaufwand / Medizinischer Bedarf -17 438 433 -17 318 126
Personalaufwand -67 292 697 -67 634 836
Anderer betrieblicher Aufwand -10 360 206 -10 941 535
Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) 7 520 545 6 762 992
Abschreibungen auf Sachanlagen -7 341 266 -7 119 158
Abschreibungen immateriellen Anlagen -664 492 -809 984
Betriebsergebnis vor Zinsen (EBIT) -485 212 -1 166 151
Finanzertrag 66 379 19 572
Finanzaufwand -221 907 -363 846
Finanzergebnis -155 528 -344 274
Ordentliches Ergebnis -640 741 -1 510 425
Betriebsfremde Liegenschaften: Ertrag 49 200 5 534
Betriebsfremde Liegenschaften: Verkaufsgewinn 0 0
Betriebsfremde Liegenschaften: Aufwand -19 544 -66 165
Betriebsfremde Liegenschaften: Abschreibungen -30 661 -25 574
Betriebsfremdes Ergebnis -1005 -86 205
Periodenerfolg -641 745 -1 596 630

Generell gilt: Da keine Kommastellen ausgewiesen werden,
sind minimale Rundungsdifferenzen möglich.

Bilanz

Das Umlaufvermögen nahm im Jahr 2020 um CHF 0.8 Mio. zu, das Anlagevermögen reduzierte sich um CHF 6.4 Mio. Im gleichen Zeitraum nahm das Fremdkapital um CHF 5.0 Mio. ab. Das verzinsliche Fremdkapital reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 3 Mio. auf neu CHF 39 Mio.

Die Eigenkapitalquote betrug per 31. Dezember 2020 58.8 % (Vorjahr 56.5 %).

31.12.2020
CHF
31.12.2019
CHF
Aktiven
Umlaufvermögen 19 107 499 18 288 186
Anlagevermögen 88 473 539 94 933 804
Total Aktiven 107 581 038 113 221 990
Passiven
Kurzfristiges Fremdkapital 25 289 680 17 288 887
Langfristiges Fremdkapital 19 000 000 32 000 000
Eigenkapital 63 291 357 63 933 103
Total Passiven 107 581 038 113 221 990

Generell gilt: Da keine Kommastellen ausgewiesen werden,
sind minimale Rundungsdifferenzen möglich.

Behandelte Patientinnen und Patienten

2020 2019
Stationär 7249 7578
Ambulant 57 168 48 556
Total 64 417 56 134

2020 inkl. Corona Tests

Stationäre Austritte

2020 2019
Patienten 6609 6998
Säuglinge 640 580
Total 7249 7578
Durchschnitt Aufenthaltsdauer 4.3 4.3

Rechnungsergebnis

2020
CHF
2019
CHF
Ertrag 102 727 460 102 682 595
Aufwand -103 369 205 -104 279 225
Ergebnis -641 745 -1 596 630

Entwicklung ambulanter Ertrag

2020
CHF
2019
CHF
Ambulanter Patientenertrag 26 791 480 27 221 396

Quelle: «Spital Muri: Geschäftsbericht 2020»
(Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER)

Umfeld

Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie, die ab März 2020 das Tagesgeschäft massiv
bestimmte. Im Zeitraum 16. März 2020 bis 27. April 2020 wurden «nicht dringend angezeigte medizinische
Eingriffe und Therapien» gestoppt. Durch diese behördliche Anordnung resultierte eine
starke Unterbeschäftigung in vielen Abteilungen, die durch die Einführung von Kurzarbeit teilweise
aufgefangen werden konnte. Zuerst wurde eine COVID-19-Teststation im Parterre von Haus 6 betrieben, ab
November 2020 dann zusammen mit der hausärztlichen Notfallpraxis im Haus 2, 2. Stock. Ab März 2020
fielen wesentliche Zusatzkosten wie auch Ertragsausfälle an, die bisher nicht ersetzt wurden.
Im Februar 2020 konnte die neue Dialysestation im Haus 6, 3. Stock, in Betrieb genommen werden.
Am 1. Januar 2020 trat die neue Spitalliste des Kantons Aargau in Kraft.

Ausblick

Die COVID-19-Pandemie dauert aktuell immer noch an.
Die Umsetzung der im Dezember 2019 beschlossenen Sparvorgaben dauert an.
Die Digitalisierung (z. B. elektronisches Patientendossier EPD) wird ein konstantes Thema bleiben.