Gemeinsam in der Krise bestehen
Wie begegnete die Spitalleitung im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie und welche Eindrücke habe ich als CEO aus dem vergangenen Jahr voller Herausforderungen mitgenommen?
Für ein Akutspital, könnte man meinen, ist die Betreuung von kranken, ansteckenden und auch beatmeten Patientinnen und Patienten alltägliche Arbeit. Auch die typischen Basismassnahmen der Hygiene und der Desinfektion stellen für unsere bestens ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein besonderes Novum dar. Trotzdem verkörperte das erste Pandemiejahr für die Mitarbeitenden des Spitals Muri eine grosse Herausforderung, die bis heute nachwirkt.
Rückblickend würde ich sagen, dass zwischen den ersten Zeitungsartikeln über vereinzelte Coronaausbrüche in China und dem Beginn der ausserordentlichen Lage in der Schweiz am 16. März 2020 keine zwei Monate lagen. In dieser Zeit hat sich das öffentliche Leben, das Privatleben und auch der Alltag im Akutspital rasant und einschneidend verändert.
Für die Führung unseres Spitals war die erste pandemische Welle eine Abfolge von Ereignissen und Aufgaben, die so niemand vorhergesehen hat. Das Lagebild war zu jedem Zeitpunkt unvollständig und die mögliche Lageentwicklung kaum abschätzbar. Wir rechneten über Wochen damit, dass sich innert weniger Tage ähnlich tragische Zustände wie in Norditalien einstellen und wir ebenso mit grossem Leid und vielen Toten konfrontiert sein würden. Dieses Warten war für uns alle sehr zermürbend.
Um unser Spital in der Krise optimal und zielgerichtet zu führen, setzte ich ab dem 16. März 2020 unseren Krisenstab als Führungsorgan ein und übertrug ihm die operative Spitalleitung (siehe auch Interview «Pandemiebewältigung im Akutspital – ein Jahr mit SARS-CoV-2»). Von besonderer Bedeutung waren in dieser Zeit die enge Zusammenarbeit unter den verschiedenen Berufsgruppen unseres Spitals sowie die täglichen Absprachen mit anderen Spitälern, dem Kanton, dem Zivilschutz und der Blaulichtorganisation des Freiamts.
Die herausfordernden logistischen Probleme, zu Beginn der Pandemie für unsere Mitarbeitenden, die Patienten und die Besucher ausreichend Schutzmaterial und Desinfektionsmittel bereitstellen zu können, führten uns vor Augen, wie wichtig betriebliche Vorbereitungen und eine eingespielte Führungsorganisation im Krisenfall sind. Auch die Bedeutung und Wichtigkeit eines kontinuierlichen Informationsflusses zwischen der Führung und den Mitarbeitenden traten in dieser Phase der Pandemie deutlich zu Tage.
Daher blicke ich mit Stolz auf das gute Zusammenspiel unseres Kaders und ganz speziell auch auf die Flexibilität jedes einzelnen Mitarbeitenden zurück. Wir haben gut zusammengearbeitet und gemeinsam die grossen Herausforderungen der Krise gemeistert. Allen Mitarbeitenden gilt dafür mein Dank – «wir sind ein gutes Team»!
Dr. med. Daniel Strub
CEO Spital Muri