«Das Spital Muri im Corona-Jahr 2020 – gemeinsam den Spitalalltag meistern»
«Corona» beherrscht auch den ganzen Spitalbetrieb. Das Wohl und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten stehen trotz schwieriger pandemiebedingter Rahmenbedingungen im Zentrum.
«Corona» thront über einem ganz spezifischen, zum Teil bisher unbekannten, zum Teil aber auch aus anderen Krisenzeiten stammenden Vokabular, das vor guter Jahresfrist kaum über unsere Lippen gekommen, mittlerweile jedoch Teil unserer DNA geworden ist.
«Corona» assoziiert seit Beginn des Jahres 2020 nicht mehr die Ursprünglichkeit des lateinischen Begriffs «Krone», sondern ist zum Synonym der aktuellen Pandemie geworden, welche das SARS-CoV-2 widerspiegelt. «Corona» beherrscht die Wirtschaft, die Bildung, die Kultur, den Sport, überhaupt die Gesundheit der Bevölkerung und einzelner Individuen. Die neue sogenannte Coronavirus-Krankheit-2019 betrifft damit primär die humane Gesundheit und einhergehend das System, welches sich um diese kümmert.
Das Spital Muri, welches sich allen voran um die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung im Freiamt zu kümmern hat, musste gestützt auf behördliche Anordnung im März 2020 vorübergehend in den Krisenmodus wechseln und durch dessen Stab geführt werden, um sicherstellen zu können, dass (schwer) erkrankte Covid-Patientinnen und -Patienten gehörig medizinisch versorgt werden können. Die Symptome der Erkrankung sowie die eintreffenden schwächenden Faktoren auf die Gesundheit kannte man schon zu Beginn der Pandemie. Es galt und gilt nach wie vor, die vulnerablen Risikogruppen besonders zu schützen und diese medizinisch zu versorgen.
Elektive Eingriffe durften keine mehr durchgeführt werden, was zur Kurzarbeitsanmeldung einzelner Teile des Hauses führte. Innert kürzester Zeit wurde die Infrastruktur den neuen Begebenheiten angepasst; Eingangskontrollen, Hygienemassnahmen und Besuchsverbote prägten sichtbar den Spitalalltag, womit noch nicht erwähnt ist, was sich hinter den Mauern auf persönlichen und emotionalen Ebenen bei den Patientinnen und Patienten, bei deren Angehörigen und was sich auch beim Personal abspielte. Die heftigere zweite Welle überrollte auch das Spital Muri. Dem Virus konnte zwar nicht getrotzt, aber den damit infizierten Menschen würdig begegnet werden.
Auch wenn das Coronavirus das Spital Muri in Atem hielt, waren die Menschen im Freiamt nicht weniger in ihrer Gesundheit beeinträchtigt. Vor, nach und während der vom Bundesrat ausgerufenen ausserordentlichen und besonderen Lage musste der normale Spitalbetrieb unter Berücksichtigung der Auflagen aufrechterhalten werden, wobei auch in diesem Sektor die Normalität keine solche war und nicht ihrer Begriffsdefinition entsprach. Flexibilität, Disponibilität, Improvisation und Adaptation an veränderte Verhältnisse prägten den Alltag und machten möglich, dass kranke und verunfallte Menschen adäquat behandelt und gepflegt werden konnten und so viele Kinder wie seit Jahren nicht mehr das Licht der Welt in unserem Haus erblickten.
Die Strategie zur Eindämmung der Pandemie wurde im Spital Muri früh schon operationalisiert. So wurde die ehemalige Pflegestation im zweiten Stock in eine Coronavirus-Abklärungsstation umfunktioniert und Bereiche wie das Haus 6 fürs neue Impfzentrum genutzt.
Der Stiftungsrat initiierte zusammen mit der Spitalleitung das Programm «Fokus 21», in welchem in Teilprojekten das Controlling neu aufgestellt und positioniert, ein dezidiertes medizinisches Konzept erstellt, ein umfassendes Prozessmanagement erarbeitet und in den operativen Betrieb implementiert und die Organisations- und Führungsstrukturen überdacht und nach den gewonnenen Erkenntnissen neu definiert und zusammengesetzt werden sollen. Das Sprichwort aus Indien, wonach Hoffnung und Mut zwei Diamanten in der Krone des Erfolgs sind, soll dieses Programm beflügeln, um das Spital Muri für die vielschichtigen, anspruchsvollen und wirtschaftlichen Herausforderungen richtig für die Zukunft zu positionieren.
Sie, liebe Leserinnen und Leser, Sie sind uns als Patientinnen oder Patienten, als Angehörige, als Besuchende, als Zuweisende, als Gönnende, als Mitarbeitende oder als Sympathisierende verbunden. Sie wie wir hoffen, dass die Pandemie bald und nachhaltig abflaut und insbesondere wieder mehr Nähe und persönliche Kontakte, die während der Rekonvaleszenz von unschätzbarem Wert sind, zugelassen sind, so wie es in einer Erzählung aus Tausendundeiner Nacht gewünscht wird: «Des Freundes Nähe ist der Freuden Krone.»
Wir danken Ihnen für Ihre Treue und das in uns gesetzte Vertrauen. Täglich geben alle Spitalmitarbeitenden ihr Bestes, damit Sie alle als unsere Kundinnen und Kunden Kronen tragen können. Sie sind unsere Königinnen und Könige.
Sabina Rüttimann, Präsidentin
Stiftungsrat und Stifterversammlung